Die absurden Investments meiner Schwester: ein positives Update!

Alternativer Titel: was ein absoluter Chad-Schuldnerberater so bewirken kann.

Vor etwa einem knappen Jahr habe ich über die finanziellen
Verhältnisse meiner Schwester und ihren Sohn Kyle-Jeremy (Name frei
erfunden) berichtet. Damals habe ich den Kontakt mehr oder weniger
abgebrochen, nachdem meine Schwester ein Weihnachtsgeschenk für ihren
Sohn für Centbeträge bei Rebuy vertickt hat, was mich ziemlich traurig
gemacht hat.

Schon vor einiger Zeit hatte meine Schwester über einige
abgeschlossene Handyverträge Schulden (etwa 35k) €) gemacht und ich wäre
der festen Überzeugung gewesen, dass die jetzt in Privatinsolvenz
gehen. Schon damals war der ehrenamtliche Schuldnerberater der absolute
Protagonist der Geschichte. Im Beisein meiner Schwester hat er mir
geraten, meiner Schwester weder meine Anschrift, noch meinen Arbeitgeber
zu nennen, damit sie nicht auf die Idee kommt, Verträge auf meinen
Namen abzuschließen. Und man soll es nicht glauben, aber irgendwie
wendet sich da gerade alles zum Guten.

Ihr Mann war damals frisch ausgelernter Koch. Auch mit ihm habe ich
seit Weihnachten nicht mehr gesprochen. Jetzt habe ich die Tage meine
Eltern besucht und er war auch da. Ich frage ihn, wo meine Schwester
ist. Er sagt sie sei arbeiten. Ich glaube es kaum und frage deshalb
nach.
„Ja jetzt ist Jeremy-Kyle ja in der Schule und sie kann vormittags
arbeiten. Macht jetzt 20 Stunden die Woche bei Edeka.“

Okay, wtf, das sind mal Neuigkeiten. Auch ihr Mann arbeitet
mittlerweile richtig, als Koch, in fester Anstellung. Bei ihm hab ich es
aber erwartet. Ich kann es mir natürlich nicht nehmen lassen zu fragen,
wie es mit der Privatinsolvenz läuft. Anscheinend, und ich höre das nur
aus dritter Hand, ist auch das viel besser gelaufen als erwartet.

Der Schuldnerberater hat denen klar gemacht, dass ein großer Teil der
Schulden nicht über die Privatinsolvenz verschwinden würde, weil sie
über Betrug angehäuft wurden. Die Handyverträge, die sie auf fremde
Namen abgeschlossen hat, zählen nämlich als Betrug. Stattdessen hat der
irgendwie eine Umschuldung hinbekommen und statt einem Haufen
verschiedener Kreditoren (oder heißt es Debitoren?) haben die beiden
jeden nur einen Bankkredit zurückzuzahlen.

Und das klappt auch irgendwie. Seit einigen Monaten zahlen die jetzt
brav 600 € jeden Monat zurück. Der Zinssatz ist auch viel geringer als
vor der Umschuldung und so könnten die beiden in knappen sechs Jahren
komplett schuldenfrei sein, und das ohne Privatinsolvenz und ohne dass
die Allgemeinheit dafür aufkommen muss.

Natürlich weiß ich nicht, ob Schwesterherz nicht doch irgendwelche
Scams und Schemes am Laufen hat, aber irgendwie glaube ich ihrem Mann,
dass der Schuldnerberater echt zu denen durchgedrungen ist. Gleichzeitig
tut mir auch ihr Mann irgendwie leid, dass der als junger
Berufsanfänger direkt zwei solcher fetten Klötze am Bein hat (Schwester +
Schulden), aber ihm scheint es nichts auszumachen.

Und die Moral von der Geschicht: Schulden machen lohnt sich nicht.


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Kommentare

2 Antworten zu „Die absurden Investments meiner Schwester: ein positives Update!“

  1. Avatar von nea4u

    Klasse geschrieben und abseits vom Lesegenuss auch toll, ein positives Update zu lesen. Es bleibt ja doch die Familie! Auch Glückwunsch zu deiner eigenen positiven Entwicklung. Ich hoffe, du postest noch mehr Blogbeiträge!

  2. Avatar von UB

    Danke für das nette Feedback, das inspiriert mich doch direkt weiterzuschreiben!

    Im Dezember sollten noch zwei Beiträge kommen.

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